Tagungsdokumentation 2017, Tag 2

Lösungsfokussierte Praxis in der behördlichen Sozialarbeit
Gathering – die etwas andere Konferenz

19. und 20. September 2017 | FH St. Pölten

Family Group Conference and Divorce: widening the circle to make the change for children – Experiences with Eigen Plan in the Netherlands

Lineke Joanknecht, Margherita Tinti

Severe divorce situations are considered as child abuse in the Netherlands. Every divorce has great impact on children. Parents need to be committed to issues concerning their children, they need to be in regular contact about their education. In many situations parents are not able to make agreements for their children, fighting goes on. Then the safety of children is at risk and child care/protection comes in. In these situations we are regularly asked to organise an „Eigen Plan” (Family Group Conference) where parents, children, family members and friends are invited and prepared to find the best solution in order to guarantee safety for the children (and support for both parents) as soon as possible.

Präsentation

Familienrat in Wien – „Ich hätt´ schon viel früher mit dem Marko reden soll´n“

Manuela Hausegger

Der Beitrag skizziert den Implementierungsprozess des Ressourcen aktivierenden Verfahrens „Familienrat” in das bereits bestehende, breite Spektrum von Unterstützungsangeboten der Wiener Kinder- und Jugendhilfe.

An Hand der Geschichte zweier durchaus unterschiedlicher Familien wird gezeigt, wie – im einen Fall aus dem Blickwinkel der Familienrat-Koordinatorin – die Rückkehr der Kinder aus einer Wohngruppe vorbereitet und umgesetzt werden und – im anderen Fall aus dem Blickwinkel der Sozialarbeiterin – der weitere Verbleib der Kinder in ihrer Familie sichergestellt werden konnte.

Präsentation

NEUSTART Sozialnetzkonferenzen im Auftrag der Justiz – Das soziale Umfeld als Ressource

Alexander Grohs

Die Sozialnetzkonferenz von NEUSTART bietet für Jugendliche und junge Erwachsene sowohl in Untersuchungshaft als auch in Strafhaft die Möglichkeit, lösungsorientiert gemeinsam mit Menschen aus ihrem sozialen Netz (Familie, Freunde, Angehörige, Bekannte, etc) und unter der möglichen Miteinbeziehung von ExpertInnen einen verbindlichen Zukunftsplan für die Zeit nach der Haftentlassung zu erstellen. Die Umsetzung dieses Zukunftsplanes wird im Rahmen der Bewährungshilfe begleitet und kontrolliert.

Präsentation

From a passive recipient of help to the active role of a citizen – Family Group Conference as an empowering practice

Ewa Näslund

Family Group Conference was introduced in Sweden as a new method in child protection in 1995. The presentation will give a view over the development during these years, with a special focus on Höör, a local authority where family group conferences are used in a broader shift of paradigm in CPS and in all areas of social work.

It is about democracy and citizenship, about the citizen owning both the problems and the solutions. As a social worker you can be invited to bring general knowledge and resources to the table.

Präsentation

Geschichten, die zählen – narrative Ansätze im Kinderschutz

Ulla Peters

Die Präsentation beschäftigt sich mit aktuellen narrativen Ansätzen im Kinderschutz, dies mit einem besonderen Augenmerk auf den Einbezug von Kindern, Eltern und von deren lebensweltlichen Netzwerken in das Fallverstehen und die Planung von Hilfen.

Basierend auf Methoden, Haltungen und Werkzeugen, wie Frage- und Evaluierungstechniken (z.B. Skalierungsfragen, Insoo Kim Berg), die in der Tradition einer lösungsorientierten Sozialen Arbeit entstanden sind, entwickelten Professionelle in den letzten 20 Jahren innovative Ansätze der Fallarbeit im Kinderschutz, von denen einige vorgestellt werden.

Präsentation

„Aus eigener Kraft“ – MARTE MEO in der nachgehenden Familienarbeit

Barbara Bitter-Hackl

Marte Meo heißt „Aus eigener Kraft“. Es ist eine Methode des Interagierens, die vor allem Kinder sehr gezielt unterstützen kann, auch unter schwierigen Bedingungen eigenständig die nächsten Entwicklungsschritte zu tun. Ebenso hilft Marte Meo aber gerade auch Bezugspersonen (Eltern wie Fachkräften) zu entdecken, wie sie Entwicklung maßgeschneidert fördern und begleiten können. Videobilder aus dem Alltagsleben spielen dabei eine große Rolle: Sie werden analysiert, in Reviews geteilt und als Anker für gelungenes Wachstum genutzt. In der nachgehenden Familienarbeit eignet sich dieser Ansatz hervorragend für unterschiedlichste Thematiken und Konstellationen. Ein Fallbeispiel mit Videoclips soll das verdeutlichen.

Film 1
Film 2
Film 3
Film 4
Präsentation

Biografiearbeit mit Kindern und Jugendlichen als lösungsorientierte Methode einer Krisenabklärung

Theresa Gröbner, Sandra Polak

In der Kurzpräsentation von Sandra Polak und Theresa Gröbner wird die lösungsfokussierte Biografiearbeit mit Kindern und Jugendlichen als wertvoller Beitrag zur Fallabklärung während einer Krisenunterbringung vorgestellt. Bezugnehmend auf der Grundthese, dass der Mensch „am Du zum Ich wird“ (Martin Buber, 1984) liegt der Fokus auf Praxisberichten über Genogrammarbeit und Lebenslauferstellung von Kindern und Jugendlichen. Diese werden regelmäßig zur Klärung der individuellen Familien- und Fallgeschichten angewendet. Neben einer Vorstellung des Arbeitssettings wird der Beitrag mit Erfahrungswerten und Anschauungsbeispielen komplementiert.

Präsentation

„Ein Knochenjob… mit Aussicht auf Erfolg!“

Karin Rosenegger, Susanne Brustbauer

Anhand eines selbst produzierten Kurzfilmes zeigen Karin Rosenegger und Susanne Brustbauer, wie sie täglich das Konzept von ‘Signs of Safety’ in der Familienarbeit der stationären Krisenbetreuung praktisch anwenden. Mit Transparenz, guten Arbeitsbündnissen und einer Begegnung auf Augenhöhe kann es gelingen, ein sicheres Umfeld für Kinder und Jugendlichen in ihren Familien wieder herzustellen. Das verlangt intensives Zusammenarbeiten mit Familien und sämtlichen Systempartner/innen, und das ist manchmal ein echter „Knochenjob”, aber mit Aussicht auf Erfolg.

„Signs of Safety“ im Rahmen der stationären Krisenbetreuung SKIP Leonstein (OÖ)

Manfred Humer, Günter Ellinger

Im Beitrag wird der Prozess der Implementierung von ‘Signs of Safety‘ als ein essenzieller Bestandteil der Krisenbetreuung von Kindern und Jugendlichen  im SKIP Leonstein, einer stationären Einrichtung der Kinder- und Jugendhilfe in Oberösterreich beschrieben. Sie erfahren von der Vorgeschichte, wie man auf die Idee kamen ‘Signs of Safety’ gerade in diesem Setting einzusetzen, von der Konzepterstellung bis hin zur praktischen Umsetzung in der Familienarbeit. Welche Erfahrungen können nach 3 1/2 Jahren geteilt werden? Was waren und sind die wichtigsten Erfolgsfaktoren, Schwierigkeiten und besondere Herausforderungen?

Präsentation
Präsentation 2