Workshop 1: Qualitätskritierien für Community Care Projekte
FH-Prof. DSA Mag. (FH) Dr.PhDr. Christoph Redelsteiner, MSc | Fachhochschule St. Pölten
Unter Begriffen wie „Community Care“ entstehen zahlreiche Initiativen insbesondere im Krankenversorgungswesen. Auslöser sind oft Koordinationsprobleme bzw. Herausforderungen der quantitativen Versorgung; Ziel ist meist die Sicherstellung von Versorgungsleistungen.
Obwohl es um Fragen der Kooperation, Vernetzung und Abstimmung zwischen NutzerInnen, BürgerInnen, Professionen und Organisationen geht, werden diese Projekte manchmal nur von einzelnen Professionen oder einzelnen Anbietern gesetzt. Der Begriff „Community“ beinhaltet aber mehr als partikuläre Themenbesetzung.
Insofern bedarf es einer Analyse und Erarbeitung welche Kriterien Projekte und Initiativen erfüllen sollten, um den Begriff „Community“ auch tatsächlich breit versorgungswirksam, integrativ und BürgerInnennahe zu erfüllen. Fragen der Analyse sind u.a:
* Welche Rolle sollte eine Einbettung in regionale Initiativen/Strukturen spielen? *Welche Bedeutung hat eine überprofessionelle Zusammenarbeit, nicht nur mit Sozial- und Gesundheitsberufen?
* Wie werden Bedürfnisse der NutzerInnen erhoben?Wird ein Beitrag zur Sicherstellung eines fairen Zuganges zur integrierten Versorgung im ländlichen Raum geleistet, auch unter dem Aspekt von „Out of Hours“?
* Welche Gefahren der Exklusion von NutzerInnen, Berufsgruppen oder Institutionen sind gegeben?
Ziel ist die Entwicklung einer Punktation für basale Qualitätskriterien für „Community Care Projekte“.
Workshop 2: Kapazitätsbildung im Gemeinwesen als Grundlage für Resilienz – Aufgaben und Möglichkeiten der Sozialarbeit
Univ.-Prof.in Dr.in habil. Manuela Brandstetter | Bertha von Suttner Privatuniversität St. Pölten, Mag. (FH) Bernhard Kerndler | Bürgermeister Krummnußbaum & FH-Prof. DSA Mag.(FH) Dr. PhDr. Christoph Redelsteiner, MSc | Fachhochschule St. Pölten
Kapazitätsbildung ist ein Begriff der unter anderem im Bereich Sozialarbeit und Public Health verwendet wird, um den Aufbau und Ausbau tragfähiger und nachhaltiger Strukturen zu sichern. Neben allgemeinen gesellschaftlichen Funktionen aus dem Sozial- und Gesundheitswesen kann es dabei auch um unterschiedliche lokal erforderliche, ganz konkrete Strukturen, Kompetenzen und der Generation von Informationen und Handlungswissen gehen. Die Widerstandsfähigkeit eines Gemeinwesens wird gestärkt, indem Kooperation, Vernetzung als Handlungsstrategien erprobt sind und auch für neue und unbekanntere Herausforderungen angewandt werden können. Gerade in Bereichen von Solidarität, von Intergenerationalität entwickeln sich neue Kapazitäten, die Resilienz für die Kommune ermöglichen. Anhand von zwei Beispielen wird konkrete Kapazitätsbildung erklärt. Der Workshop erarbeitet Aufgaben und Möglichkeiten der Sozialarbeit in diesem Bereich mit Blick auf den ländlichen Raum:
* Welche primären Aufgaben sollten aus der Perspektive der Kommunen SozialarbeiterInnen übernehmen?
* Wie kann man sicherstellen das die Arbeit vernetzend, ressourcenentwickelnd und strategisch bleibt und nicht am Einzelcase ‚hängenbleibt‘?
* In welchen geografischen und demografischen Größen ist der Einsatz von SozialarbeiterInnen denkbar?
* Wie könnten deren institutionelle Einbettungen aussehen?
Workshop 3: Digital und inklusiv?! Potential, Bedenken und Fragen zur „Digitalen Zeitenwende“ im Community Care Kontext
FH-Prof.in Mag.a Dr.in Michaela Moser, Fachhochschule St. Pölten
Die Veränderungen von ökonomischen und sozialen Systemen im Zeichen der Digitalisierung gelten mancher als gravierendster Wandel „der letzten 10.000 Jahre“ (Christoph Burkhardt). Auf unterschiedliche Weise durchziehen Phänomene der Digitalisierung die ganze Gesellschaft und alle Lebensbereiche. Was bedeutet es Community Care unter diesen Voraussetzungen, zu denken, zu planen und mitzugestalten, welches Potential lässt sich erkennen und erfahren, welche Bedenken und Fragen drängen sich auf, wie können wir sicherstellen, dass Inklusion als leitgebendes Prinzip auch für weitere digitaler Entwicklungen ernst genommen wird.Nach einem kurzen Input gibt der Workshop Gelegenheit eigene Erfahrungen und Überlegungen zunehmender und erwartbarer Digitalisierung gemeinsam zu reflektieren und Ideen und Zugänge zu entwickeln, wie wir das „digitale Mindset“ mit Blick auf Community Care Anforderungen mitgestalten wollen und können.