Keynotes
Dipl. Päd. Martina Hinssen (Fliedner Fachhochschule Düsseldorf)
Duale Studienmodelle werden in den letzten Jahren sowohl von Studieninteressierten als auch von Unternehmen vermehrt nachgefragt, sowie von Hochschulen in ihr Portfolio aufgenommen. Zwischen Finanzierbarkeit des Studiums auf Seiten der Studierenden, Fachkräftemangel auf Seiten der Praxis und natürlicher Ausbau des Studienangebots auf Seiten der Hochschulen scheinen komplexe Erklärungsmöglichkeiten dafür zu bestehen. In der jungen Forschungslandschaft zu dieser Entwicklung beginnt sich der Fokus auszuweiten. Noch sind jedoch wenige Studien bekannt. Deutlich wird, dass Studierende und ihre Kompetenzen durch Verzahnung, Transfer und Austausch an den beiden Lernorten Praxis und Hochschule transparenter – im wahrsten Sinne des Wortes „gläsern“ – werden. Somit rückt die Persönlichkeitsentwicklung Studierender immer mehr in den Fokus beider Lernorte. Neben fachlicher Kompetenz wird den Studierenden an der Schnittstelle zwischen Hochschule und Praxis eine besondere Rolle zuteil und mit dem Fokus der Persönlichkeitsentwicklung gewinnt die Begleitung der Studierenden an den Lernorten Praxis und Hochschule – neben curricularen Verankerungen – an Bedeutung. Bislang gilt das duale Studium Soziale Arbeit (B.A.) in Deutschland als Vollzeitvariante und entbehrt konkreten gesetzlichen Verankerungen für die strukturelle Verzahnung beider Lernorte über reguläre Praxisphasen für die staatliche Anerkennung hinaus. Das Beispiel der Praxiskoordination BASA dual der Fliedner Fachhochschule Düsseldorf zeigt, dass den Herausforderungen des dualen Studiums Soziale Arbeit (B.A.) mit Engagement und Kreativität begegnet werden kann, um zwar manchmal „hart am Wind“ zu segeln, aber auch, um Flauten oder Kentern dieser Studienvariante - auch im Sinne der akademischen Professionsentwicklung - entgegenzuwirken.
Prof. Dr. Judith Studer | Berner Fachhochschule, Soziale Arbeit
Knapp 7 Jahre ist es her, als aus einem Dissertationsprojekt heraus die erste internationale Tagung zum Thema «Persönlichkeitsentwicklung in der Hochschulausbildung» in Bern durchgeführt wurde. Mittlerweile stehen wir vor der 5. internationalen Tagung. Die Keynote gibt Einblick in den dabei zurückgelegten Weg und bedient sich dabei in geographischer wie disziplinärer Hinsicht der «Tellerrand»-Metapher. Erfahren Sie dabei, was die Verortung der Persönlichkeitsentwicklung in der Hochschulbildung mit der Geschichte des Netzwerks H.O.P.E. zu tun hat.
FH-Prof. Mag. (FH) Christina Engel-Unterberger & Christine Schmid, MA | FH St. Pölten, Department Soziales
Das studienbegleitende Modul "Professionelle Entwicklung" in den Studiengängen Sozialarbeit und Sozialpädagogik an der FH St. Pölten zielt darauf ab, die Studierenden auf dem Weg ihrer professionellen Entwicklung zu begleiten. Durch die kontinuierliche Auseinandersetzung mit dem Thema über alle Semester hinweg werden die Studierenden angeregt, ihr eigenes Selbstverständnis als professionelle Persönlichkeiten zu reflektieren und konstruktive Entwürfe professionellen Handelns zu gestalten und anzuwenden. Das Modul bietet Raum für persönliche Entwicklung, dialogischen Austausch und die Erweiterung der eigenen Handlungsspielräume. Besonderer Wert wird auf prozessorientiertes Arbeiten und die Reflexion eigener Erfahrungen gelegt, wobei die Studierenden ihre individuellen Lernprozesse dokumentieren und reflektieren.
Dieser Vortrag gibt einen Einblick in das Curriculum, das Konzept und die Umsetzungspraxis. Ein zentraler Aspekt des Vortrags ist die intensive Auseinandersetzung mit den individuellen Erfahrungen und Perspektiven der Studierenden selbst. Ihre vielfältigen Erkenntnisse und Rückmeldungen werden anhand von Videobeiträgen und Statements vor Ort präsentiert, um einen authentischen Einblick in ihre Lernwege, Herausforderungen und die Wirksamkeit des Moduls aus erster Hand zu geben.