Ilse Arlt Symposium 2016

Community Social & Health Care

21.09.2016: Ilse Arlt Symposium – Community Social & Health Care – Schwerpunkt Soziale Arbeit
22.09.2016: Peter Safar Symposium – Community Social & Health Care – Schwerpunkt Paramedic

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Fotogallerie 2016
Programm

Das Community Social & Health Care Symposium ist eine Veranstaltung des Ilse Arlt Institut für Soziale Inklusionsforschung an der FH St. Pölten. Die zweitägige Veranstaltung widmet sich der Frage, wie Hilfe im Gemeinwesen künftig organisiert werden kann, sodass Menschen mit ihren Hilfeersuchen an eine geeignete Stelle gelangen.

Am 21.9.2016 wird sich das Ilse Arlt Symposium, benannt nach der Wegbereiterin wissenschaftsgeleiteter Sozialer Arbeit, mit dem Bedarf an interdisziplinärer Zusammenarbeit zwischen den Sozial- und Gesundheitsberufen befassen, unter anderem auch damit, wie Soziale Arbeit bzw. Primärversorgungszentren den akutmedizinischen Bereich entlasten bzw. unterstützen könnten.

Das Peter Safar Symposium am 22.9.2016, benannt nach dem Entdecker der modernen Herz-Lungen-Wiederbelebung, befasst sich mit dem präklinischen Aspekt von Community Care. Internationale Versuche einer integrierteren Versorgung entlang der Rettungskette werden vorgestellt. Das Peter Safar Symposium findet in Kooperation mit dem NÖ Gesundheits- und Sozialfonds statt.

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Abstracts

Community Social Care Specialist – das fehlende Bindeglied. Anpassung bestehender und Schaffung neuer Berufsbilder und Versorgungsprozesse

Christoph Redelsteiner

„Primary Care“ ist ein gesellschaftlicher Sicherungsprozess von sozialen und gesundheitlichen Grundbedürfnissen, insbesondere auch die Reaktion auf Krisen in diesem Bereich. Der Prozess findet aus sozialarbeiterischer Sicht auf mehreren Ebenen statt: durch individuelle persönliche Vor- und Fürsorge, im innerfamiliären und nachbarschaftshilflichen Kontext, im Feld des Gemeinwesens sowie durch formelle Strukturen des Sozial- und Gesundheitswesens. Insbesondere nachts und am Wochenende ist das Aktivieren und Ansprechen dieser Ebenen komplexer und führt zu Überreaktionen, beispielsweise einer Überlastung von Polizei, der Rettungsdienste und Krankenhäuser. Community Social Care Specialists könnten aufsuchend Ersteinschätzungen vornehmen und Betroffene zu geeigneten Ressourcen vermitteln. Neue Berufsgruppen mit veränderten Tätigkeitsschwerpunkten wie notfallmedizinsch-pflegerische FacharbeiterInnen („Paramedics“) und mobile gemeinwesennahe ExpertInnen der Sozialen Arbeit („Community Care Specialists“) werden gebraucht, um die Breite der Anfragen aufsuchend und damit Wohnortnahe zu bedienen und somit auch das teurere klinische System zu entlasten.

Keywords: Gemeinwesen, Sozialarbeit, Community Social Care Specialists

FH-Prof. DSA Mag. (FH) PhDr. Christoph Redelsteiner, MSc ist Notfallsanitäter mit Notfallkompetenz Intubation und seit 1984 in Rettungssystemen Deutschlands, der USA und Österreichs auf operativer und leitender Ebene aktiv. Er ist Dozent an der Fachhochschule St. Pölten, Department Gesundheit und Soziale Arbeit, mit Schwerpunkt Krisenintervention und Public Health/Versorgungsforschung und fachwissenschaftlicher Lehrgangsleiter „Rettungsdienst-management“ an der Donau-Universität Krems.

Community Social Care: Ansatzpunkte für ein Konzept zur Vernetzung von medizinischen und psychosozialen Dienstleistungen im Rahmen der Primärversorgung im Gemeinwesen

CARE – Community Assisted Response Team. Aufsuchende Sozialarbeit als Unterstützung für den Rettungsdienst in Spokane, Washington (USA)

Jamie Wiggins & Brian Schaeffer

City of Spokane, Washington USA has implemented four alternative response solutions to assist with ever-increasing incident complexity and volume. Those four are Hotspotters, CARES (Social Worker-based solution), ARU (alternative response units) and Detox (a program with a non-profit to monitor the urban core and transport inebriated people who are often confused with patients). The session will include case studies, data and lessons learned from the programs as well as future predictions for changes as the new federal care model evolves.
The Spokane deployment system is currently responding to over 40,000 calls for service with a daily staffing and number of companies that has decreased by 50% in the past 25 years.  Through multiple layoffs, budget cuts and station closures, the organization has had to adapt and make drastic changes to service delivery in order to ensure survival. External organizational threats have also brought significant opportunity and resulted in increasing the level of service by sending the right resource with the right talent.

Keywords: Hotspotters, CARES, Detox, Social Worker

Jamie Wiggins: Spokane Fire Department CARES Team Social Response Manager; Master of Science Degree from Loyola University Chicago in Social Work with a specialization in Leadership and Organizational Management (MSW). Baccalaureate in Social Work (BSW) from Eastern Washington University.

Brian Schaeffer: Spokane Fire Department Assistant Chief for twelve years and a Chief Officer since 2000. Baccalaureate Degree (BS) in Fire Science (1996) and Master of Public Administration (MPA) from University Of Missouri-KC (1999).

Medizin.Sozialarbeit.Beratung – Gemeinwesenarbeit am Beispiel des Sozialmedizinischen Zentrums Liebenau

Gustav Mittelbach, Anahita Sharifgerami, Rainer Possert & Florian Stigler

Das Sozialmedizinische Zentrum (SMZ) Liebenau wurde im Oktober 1984 als ärztliche Praxisgemeinschaft mit Physiotherapie ins Leben gerufen. Dahinter stand ein inhaltliches Anliegen: Im benachteiligten Stadtbezirk Graz-Liebenau ein umfassendes medizinisches und psychosoziales Versorgungsangebot zu etablieren. Mittlerweile ist aus dieser Idee ein Zentrum der integrativen Gesundheitsversorgung geworden, in dem MitarbeiterInnen aus verschiedenen Berufsgruppen zusammenarbeiten und in dem die Bereiche medizinische und therapeutische Versorgung, Sozialarbeit, Gesundheitsförderung und Beratung– alles unter einem Dach- vereint sind und einander ergänzen.

Der Vortrag skizziert anhand von Fallbeispielen die unterschiedlichen Aufgaben der Sozialarbeit im SZM und diskutiert den Stellenwert der Sozialarbeit in einem zukünftigen Primärgesundheitszentrum in Graz Liebenau an Hand typischer PatientInnen der Allgemeinmedizin.

Keywords: Primärgesundheitszentrum, interdisziplinäre Fallarbeit

Dr. Gustav Mittelbach ist Arzt für Allgemeinmedizin im SMZ Liebenau. Lehrbeauftragter für Allgemeinmedizin an der Medizin-Universität Graz, Lehrtherapeut im Psy-Diplom-Programm und Balintgruppenleiter der Ärztekammer Steiermark, Vorstandsmitglied des SMZ Liebenau und Mitglied des Planungsteams Primärgesundheitszentrum Liebenau

Anahita Sharifgerami, BA hat Soziale Arbeit am Management Center Innsbruck studiert. Anschließend war sie in unterschiedlichen sozialen Organisationen mit dem Fokus auf Beratung und Begleitung von Kinder und Familie in Schottland tätig. Seit Dezember 2014 ist sie Sozialarbeiterin im SMZ Liebenau und Mitglied des Planungsteams Primärgesundheitszentrum Liebenau.